Zug kam ins Rollen...

 

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Sie dreht sich doch...

Das Tool ‘DVD Rip’ klinkt sich per DirectShow-Architektur etwas weiter vorne in einen installierten Software-Decoder ein, direkt hinter den Entschlüsselungsmechanismus. Die unverschlüsselten DVD-Datenströme (Audio und Video) schreibt es auf die Festplatte - in voller Qualität und in 640-MByte-Datenpaketen, mundgerecht für CD-Rohlinge.

Der im Web erschienene Speed Ripper der russischen Crackergruppe Drink Or Die (DOD) ging einen Schritt weiter. Mit Hilfe eines echten Player Key entschlüsselt das Tool die kompletten DVD-Datenströme und kopiert sie auf die Festplatte.

Eine knappe Woche später erschien das Tool DeCSS der norwegischen Hackertruppe MoRE (Masters of Reverse Engineering).Grundsätzlich tut DeCSS das Gleiche wie der Speed Ripper; nur bietet der Newcomer eine Windows-Oberfläche und enthält ein komplettes Schlüsselpaar.

Einer der drei MoRE-Hacker gab sich namentlich zu erkennen: Jon Johansen aus Norwegen. Vier Wochen später stand der 15-jährige Gymnasiast im Mittelpunkt eines internationalen Medienwirbels; dabei hatte Johansen nur die Benutzeroberfläche geschrieben. Die Player Keys stammten von einem anonymen deutschen Mitglied der Gruppe.

In den Interviews verriet Johansen bereitwillig, woher der Player Key stammte: aus dem Software-Decoder XingDVD von Xing Labs. Offenbar hatten die Entwickler von Xing keine Anstrengungen unternommen, ihre Player Keys zu verschlüsseln und erleichterten den Hackern die Sache damit zusätzlich.

Wie sich zeigen sollte, reichte ein einziger Player aus, damit das ganze Kartenhaus der CSS-Verschlüsselung zusammenfiel.

Johansen erklärte weiterhin, sowohl MoRE als auch DOD hätten auf bestehenden Code zur Authentifizierung für DVD-ROM-Laufwerke aufgebaut - Code, der aus dem Linux-Lager stamme. Tatsächlich hat es sich eine Gruppe von Linux-Entwicklern zur Aufgabe gemacht, einen DVD-Player für ‘ihr’ Betriebssystem zu schreiben, da sich die Hersteller von Hardware- und Software-DVD-Decodern ausschließlich auf Windows 98 und Mac OS konzentrierten. Auf Anfragen, ob und wann man mit Linux-Unterstützung rechnen könne, hatten Firmen nur mit einem müden Schulterzucken und den üblichen Vorurteilen reagiert: Der Markt sei zu klein, zudem würden Linux-Anwender ja immer alles umsonst haben wollen.

 

 

 

 

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