Praktikum 2 für Informatiktrainer (Phase 3)

von Gerhard Schaupp


Die Teamarbeit in der beiden ersten Phasen des Seminars war sehr gut und die Arbeitsteilung hat sehr gut funktioniert. Allerdings möchte ich bemerken, daß das erst möglich war, nachdem ein Teilnehmer das "Ruder" in die Hand genommen hat und gesagt hat, was jeder zu machen hat. Mir wurde vor allem in der zweiten Phase zu wenig diskutiert und der Kriteriensatz ist so entstanden, das jeder drei bis vier Punkte vorschlug und das war es dann. In der 3 und letzten Phase, wo alle Teilnehmer die Punkte noch einmal diskutieren sollten, kam es dazu gar nicht mehr.
Das mag einerseits daran gelegen haben, das die Gruppe zu groß war und andererseits daran, das sich die Teilnehmer anderen Verpflichtungen zuwandten.

Die LVA hat mir die Probleme, die es bei der Zusammenarbeit über das Netz gibt, deutlich gemacht. Die größten Probleme, wie es sich mir darstellt, sind einerseits die Verengung der Kommunikation durch das Medium und vor allem aber der Koordination der Aufgabe. Das man bei Teleworking die Arbeitszeit selbst bestimmen kann, stimmt nur bedingt. Denn um wirklich in der Arbeit voranzukommen, ist es unbedingt erforderlich, das man zu bestimmten Zeiten im Netz präsent ist und regelmäßig, in kurzen Zeitabständen die Emails und News abruft, um gegebenenfalls rasch antworten zu können. Weiters ist es von Vorteil, wenn die Kollegen wissen, um welche Zeit man Online ist, damit sie sich daran orientieren können. Als Student hat man es da besonders schwer, wenn man via MODEM am Abend arbeiten will. Denn von 19h bis 24h ist es durchaus möglich, daß man längere Zeit keine Verbindung zum UNI - Server erhält. Aber das weis man und stellt sich darauf ein - man steht halt dann um 1h auf und ...

Besonders wichtig erscheint mir auch, das man so bald als möglich Zwischenergebnisse ins Netz stellt, um diese dann in der Gruppe diskutieren zu können.

Zur Verengung der Kommunikation durch das Medium ist zu sagen, daß es nicht immer leicht ist, sich mit den gegeben Mitteln eindeutig zu artikulieren, bzw. ist dieses erheblich schwieriger. Impliziten Hinweise durch nonverbale Kommunikation, die es bei herkömmlicher Teamarbeit gibt, müssen durch andere Mittel ersetzt werden und das gelingt meist nur bedingt. Da kann es dann schon zu Mißverständnissen und Interpretationsschwierigkeiten kommen, die das Ergebnis verfälschen, bzw. die Arbeit verzögern.

Zusammenfassend möchte ich sagen, daß bei "Telearbeit" unter anderem diese Punkte beachtet werden müssen. Es erscheint mir zweckmäßig, diese Form der Zusammenarbeit in Kursen zu trainieren, bzw. zu schulen und das in diesen speziell auf diese Probleme eingegangen wird und nicht nur die technischen Aspekte behandelt werden.


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Internet Seminar
von: Gerhard Schaupp
letzte Änderung: 06.05.1998