< Telearbeitszentrum Landeck >

Geschichte und Organisation

Der Bezirk Landeck weist eine der höchsten Pendlerraten in Tirol auf. Aus diesem Grund wurde Landeck als Standort für dieses Pilotprojekt gewählt. Im September 1996 wurde das Telearbeitszentrum Landeck als erstes seiner Art in Westösterreich eröffnet.
So waren schon zur Eröffnung 14 vollwertige Telearbeitsplätze eingerichtet. Erst anschließend versuchte man Benutzer zu finden.
Betreiber des Telearbeitszentrums ist die Ti-KOM, Tirol Kommunikation GmbH, eine Tochtergesellschaft der TIWAG, Tiroler Wasserkraftwerke Aktiengesellschaft. Als primäres Ziel gibt die Ti-KOM an, "die Entwicklung Tirols auf dem Weg in die Informationsgesellschaft zu beschleunigen und eine Vorreiterrolle zu erreichen".  Man will durch das Anbieten von innovativen Mehrwertdiensten im TK-Bereich die Telekommunikationsvision Tirol verwirklichen.
Gefördert wurde dieses Projekt von der EU und dem AMS.

Aktivitäten

• Telearbeitsplätze

Es stehen 14 Telearbeitsplätze in fünf getrennt abschließbaren Büros zur Verfügung. Sie werden Firmen und Institutionen tageweise oder auch längerfristig zur Miete angeboten.
Bei den Arbeitsplätzen handelt es sich um Computerarbeitsplätze mit flexiblen Netzwerkanschlüssen und einer Telefonanlage. Weiters stehen jedem Benutzer Drucker, Faxgerät und Kopierer rund um die Uhr zur Verfügung. Die Miete für Büro und eine Datenleitung zum Arbeitsgeber beträgt excl. Mehrwertsteuer und Telekom-Kosten monatlich ca. öS 8000.
In Landeck hat vor allem das Modell der Alternierenden Telearbeit großen Anklang gefunden. Dabei verbringen die Mitarbeiter zwei bis drei Tage in der Woche in Landeck, die restliche Arbeitszeit im Unternehmen selbst. Der Arbeitgeber hat dadurch die Möglichkeit, ohne Mehrkosten einen Telearbeitsplatz mehreren Mitarbeitern zur Verfügung zu stellen.
Insgesamt ist das Telezentrum aber derzeit nur schwach ausgelastet. So sind nur 7 von 30 möglichen Telearbeitern tätig. 5 Telearbeiter sind Dienstnehmer des Eigentümers TEWAG, eine Person von der Firma SIEMENS und nur einer vom Land. Von den Benutzern wird vor allem die Zurückhaltung vom Land Tirol kritisiert, nicht mehr Telearbeitsplätze zu benutzen. Weiters wird angegeben, daß Unternehmen sehr zaghaft und zu wenig innovativ mit dieser neuen Arbeitsform umgehen. So hat das AMS Landeck einen einmonatigen Telearbeitskurs veranstaltet, von den 10 Absolventen konnte jedoch niemand einen Job finden. Als zusätzliches Problem werden die hohen Telekommunikationskosten genannt.
Die Telearbeiter sind durchgehend mit Ihrer Arbeitssituation zufrieden und nennen vor allem das Ersparen Ihres täglichen Pendelns als größten Vorteil.
 
• Öffentlichkeitsarbeit

Ein großes Anliegen ist den Betreibern, die Öffentlichkeit auf diese Arbeitsform aufmerksam zu machen. Aus diesem Grund fand im November 1997 im Rahmen der "European Telework Week" ein "Tag der offenen Tür" statt, bei dem es neben Führungen auch noch Vorträge und Diskussionsrunden gab. Im Mittelpunkt des Publikumsinteresses standen jedoch die praktischen Berichte einiger Telearbeiten über ihre Erfahrungen mit einem Jahr Telearbeit.

Verwendete Informationen

• Tirol Kommunikation GmbH: Ti-flash, Ausgabe 1, Innsbruck, 1997.
• Tirol Kommunikation GmbH: Ti-flash, Ausgabe 3, Innsbruck, 1998.

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