< Aktivitäten im Bereich Telearbeit
in Östereich >
Aktivitäten 1997/98
Der Einsatz von Telearbeit ist auch 1997 wieder stetig angestiegen. Dieser
Anstieg ist vor allem auf Initiativen von Unternehmen zurückzuführen,
aber auch die öffentliche Verwaltung und private Initiativen wie Telehäuser
haben zur Aufrechterhaltung dieses Trends beigetragen.
Zu den größeren Ereignissen gehören der Vertragsabschluß
der OMV zum Einsatz von Telearbeit in der Erdölindustrie und eine
Einigung mit der Angestelltengewerkschaft über eine einheitliche Regelung
für Telearbeiter. Aber auch in verschiedenen Betrieben gab es Vereinbarungen
zum Einsatz von Telearbeit. (vgl: European Commission, 1998)
Es folgen einige Beispiele zum Einsatz von Telearbeit in Unternehmen
und in der öffentlichen Verwaltung.
Einsatz von Telearbeit in Unternehmen
Telearbeit gewinnt auch bei österreichischen Unternehmen immer mehr
an Bedeutung. Viele Unternehmen entscheiden sich für Teleheimarbeit,
manche Unternehmen haben auch den Schritt zur Errichtung eines eigenen
Satellitenbüros gesetzt.
Im Folgenden möchte ich den Einsatz von Telearbeit in einigen
Firmen darstellen und soweit als Möglich auch die Anzahl der Telearbeitsplätze
nennen.
-
Alcatel Telework Center
Alcatel Österreich hat von Herbst 1996 bis Mitte 1997 im Süden
Wiens (Atzgersdorf-Liesing) einen Satellitenbüro-Versuch betrieben.
Dadurch soll die Reduzierung des täglichen Pendelns von Mitarbeitern
aus dem Süden Wiens in den Stammsitz der Firma im Norden der Bundeshauptstadt
erreicht werden. Mittlerweile ist der Versuch in den regulären Betrieb
übergegangen. Wieviele Mitarbeiter in diesem Satellitenbüro arbeiten
ist mir leider nicht bekannt.
-
AUA
Die AUA lagerte etwa 100 Planstellen der Belegabrechnung von Wien nach
Indien aus, um eine Kosteneinsparungen und Qualitätsverbesserung zu
erreichen. Da sich die Computer in Wien befinden bestehen hohe Antwortzeiten.
Durch eine Qualitätsverbesserung der Telekommunikation konnten mittlerweile
die Antwortzeiten stark gesenkt und somit die Mitarbeiterzahl verringert
werden.
-
Hewlett Packard Ges.m.b.H.
Der Telearbeits-Pilotversuch von HP wurde im Frühjahr 1997 offiziell
beendet. Telearbeit hat damit bei HP das Versuchsstadium verlassen und
eingeführt. Derzeit gehören ca. 20 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter
zum harten Kern der Telearbeitenden. Etwa 150 weitere Arbeitnehmer nutzen
die alternierende Telearbeit in unterschiedlichem Ausmaß.
-
IBM Österreich
Im September 1994 startete IBM Austria einen Telearbeitsversuch mit
26 Mitarbeitern. Gearbeitet wurden bis zwei Tage in der Woche zu Hause,
begleitet wurde das Projekt durch eine Studie, die die soziologischen und
rechtlichen Rahmenbedingungen für TA austesten sollte. Die Projektergebnisse
wurden 1996 der Öffentlichkeit präsentiert. Mittlerweile wurden
die Ergebnisse des Pilotprojekts bei IBM als reguläre Arbeitsform
umgesetzt. IBM Österreich hat derzeit 500 Telearbeiter und 450 Desksharer,
also alternierende Telearbeiter, die sich das Stammbüro im Betrieb
teilen.
-
Kapsch AG
Der Telework-Pilotversuch mit 20 Mitarbeitern wurde inzwischen in den
Regelbetrieb übergeführt. Bei Kapsch arbeiten sowohl Mitarbeiter
als auch Führungskräfte aus verschiedensten Bereichen als Telearbeiter,
ein Teil auch mit Desksharing. Wieviele Telearbeiter derzeit bei Kapsch
tätig sind ist mir leider nicht bekannt.
-
Siemens Österreich
Auch die Siemens AG hat mit einem Telearbeits-Pilotprojekt begonnen
und setzt mittlerweile diese Arbeitsform auch regulär ein. Wieviele
Telearbeiter in einem von Siemens errichteten Telecenter tätig sind,
konnte ich leider nicht in Erfahrung bringen.
-
Raiffeisen
Die Raiffeisenlandesbank NÖ-Wien hat im Herbst 1996 einen Pilotversuch
gestartet und setzt Telearbeit mittlerweile regulär ein. Die Raiffeisenzeitung
hat schon 1992 begonnen Telearbeit einzusetzen. Die Redaktionsorganisation
funktioniert mittlerweile so, daß das Büro immer von der Redaktionssekretärin
und von einem Redakteur besetzt ist und die anderen vier Redakteure zu
Hause arbeiten.
-
Wüstenrot Versicherung
Mit der Einführung des 'papierlosen Büros' und der damit
verbundenen technischen Infrastruktur im Unternehmen wurde auch Telearbeit
ermöglicht. Wieviele Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter derzeit außerhalb
des Unternehmenssitzes arbeiten ist mir nicht bekannt.
-
OMV
Bei der OMV arbeiten derzeit etwa 50 Telearbeiter. Seit 1997 existiert
bei der OMV ein Erdölindustrie-Kollektivvertrag für außerbetriebliche
Arbeitsstätten, der mittlerweile auch schon in Anspruch genommen wird.
Die verwendeten Informationen stammen entweder direkt von Telefon-
oder Emailauskünften oder Homepages der einzelnen Firmen oder vom
Österreichischen Telearbeitsinformationsserver (Link siehe Kapitel
4).
Einsatz von Telearbeit in der öffentlichen
Verwaltung
-
AMS OÖ
Vom Arbeitsmarktservice Oberösterreich wurde zwischen September
1996 und März 1997 das Projekt TeleArbyte durchgeführt. Ziel
des Projektes war, Frauen während der Schwangerschaft Telearbeitsplätze
zur Verfügung zu stellen. Beteiligte Unternehmen waren beispielsweise
die Wirtschaftskammer Oberösterreich, die E-Werke Wels sowie der Softwarepark
Hagenberg. Insgesamt konnten 20 Frauen Telearbeitsplätze zur Verfügung
gestellt werden. Teilweise konnte mit den beteiligten Firmen eine Fortsetzung
als reguläres Arbeitsverhältnis erzielt werden. (vgl.: Gschaider,
1997)
-
Amt der oberösterreichischen Landesverwaltung
Das Land Oberösterreich hat 1996 begonnen erste Pilotprojekte
mit Telearbeit zu starten. Insgesamt haben seit Herbst 1997 35 Mitarbeiterinnen
und Mitarbeiter des Landes an unterschiedlichen Telearbeitsprojekten teilgenommen.
Der Endbericht hat die Landesverwaltung ermutigt, vor allem die alternierende
Teleheimarbeit weiter auszubauen. Derzeit nützen etwa 30 Personen
diese Arbeitsform. (vgl.: BFL, 1998)
Hinweise an gerald.kogler@jk.uni-linz.ac.at
Letzte Änderung am 24.1.1999.