Entwicklungszyklus von Prozessmodellen

Der Entwicklungszyklus von Prozessmodellen gliedert sich in 5 Schritte, die im Verlauf eines Projekts – von der Gestaltung der Prozesse/ISe bis hin zur Implementierung der IV-Systeme – wiederholt durchlaufen werden.

Wir wollen – unsere These – überprüfen, ob die Anwender in der Lage sind, mit unseren Werkzeugen und Methoden besser als bisher – Prozessgestaltung in AENEIS® einschließlich der entsprechenden ISe und der wesentlichen Erweiterung der Benutzerschnittstelle – ihr Modell zu entwickeln.

 5 Schritte im Entwicklungszyklus

Alle Diagramme, die bei der Prozessmodellierung entstehen (Unternehmenswelt, Unternehmensorganisation, IV-System, Geschäftsprozesse,...), werden dem Entwicklungsteam präsentiert. Durch die Erweiterung um die visualisierten ISe kann parallel dazu die entsprechende Benutzerschnittstelle angezeigt werden. Anwendern wird so die Möglichkeit gegeben, anhand von konkreten Aufgaben, die Prozesse und ISe realitätsnahe zu simulieren und zu bewerten.

Die anfangs grob modellierten Prozesse und IV-Systeme werden schrittweise verfeinert. Die evolutionäre Vorgehensweise und die sukzessive Verfeinerung der Prozesse/IV-Systeme... kann man in folgende Schritte unterteilen:

1.      Schritt: Modellieren der Prozesse/IV-Systeme...

§         Zielorientiertes Gestalten bzw. Ändern der Prozesse und Abbilden der eingebetteten ISe durch den Sachverhalt des Anweisens anderer Aufgabenträger.

§         Gestalten und Ändern der ISe mit dem Ziel, daraus eine Benutzerschnittstelle zu generieren.

§         Visualisieren der ISe als interaktive Benutzerschnittstelle.

2.      Schritt: Präsentation der Ergebnisse durch den System-Entwickler

§         Prozessmodelle/IV-Systeme und Benutzerschnittstellen werden den Anwendern  über ProtoGen präsentiert.

3.      Schritt: Analysieren der Prozesse/IV-Systeme durch die Anwender

§         Simulation der Prozesse und der IT-Unterstützung anhand des Prozessmodells und des Benutzerschnittstellen-Prototyps.

4.      Schritt: Bewerten der Prozesse/IV-Systeme durch die Anwender

§         Prozesse werden in ihrer Gesamtheit und hinsichtlich ihrer Wirtschaftlichkeit – ausgedrückt durch den Beitrag zur Zielerreichung – bewertet.

5.      Schritt: (Änderungen, führen wieder zu Schritt 1)

§         Kommunikation der Änderungsvorschläge vom Anwender oder Software-Entwickler zum System-Entwickler.

Dieser Zyklus wird im Verlauf eines Entwicklungsprozesses wiederholt durchlaufen, allerdings mit unterschiedlichen Akteuren.

In einer ersten Phase gestalten Anwender und System-Entwickler Prozesse und ISe; Änderungsvorschläge (Schritt 5) erfolgen vom Anwender zum System-Entwickler.

In einer zweiten Phase beschäftigt sich die Software-Entwicklung mit dem Prozessmodell, insbesondere mit der Implementierung der IV-Systeme. Auch in dieser Phase kann es zu Änderungen an Prozessen und IV-Systemen kommen, die – noch vor der eigentlichen Implementierung – mit den Anwendern abgeglichen werden müssen. Die Änderungen werden dem Anwender ebenfalls über Prozessmodell und Benutzerschnittstelle – aber diesmal vom Software-Entwickler – vorgeschlagen (Schritt 5).

Nach Abschluss dieser Phase beginnen die Software-Entwickler mit der Implementierung der IV-Systeme. Während der Implementierung/Programmierung kann mitunter noch einmal der Fall eintreten, dass die Modelle angepasst werden müssen. In dieser dritten und letzten Phase gilt das Gleiche wie in der vorangegangenen. Änderungen werden vom System-Entwickler an den Prozessmodellen und der Benutzerschnittstelle durchgeführt und mit den Anwendern über ProtoGen abstimmt.

Alle Anpassungen der Prozesse/IV-Systeme/Benutzerschnittstellen während der Entwicklung verlaufen nach dem gleichen Muster: den Weg über das Prozessmodell. Ergebnis des letzten Durchlaufs sind die fertigen Prozesse, IV-Systeme, Benutzerschnittstellen,....

Änderungszyklen

Änderungszyklen verlaufen immer über das AENEIS®-Modell, sind somit dokumentiert und können jederzeit nachgeschlagen werden (Änderungshistorie). Da sich die Anwender in einer für sie gewohnten Umgebung (ISe) bewegen, erhöht dies die Akzeptanz an den Lösungen und den damit verbundenen betrieblichen Veränderungen.

Dass die Benutzerschnittstelle des IV-Systems simultan im Rahmen der Unternehmensmodellierung entsteht und anhand realer Aufgaben bewertet werden kann, hat folgende Vorteile:

§         Die wechselseitige Beeinflussung zwischen Prozessen und IV-Systemen wird durch die Visualisierung der ISe in einer Benutzerschnittstelle transparent dargestellt.

§         Anhand der Benutzerschnittstelle kann der Anwender nicht nur feststellen, mit welchen Daten er im Prozessverlauf konfrontiert wird, sondern auch in welcher Form diese Daten dargestellt werden (Eingabefeld, Liste, Checkbox,...), bzw. welche Interaktionsmöglichkeiten sich daraus ergeben.

§         Ergebnis der Modellierung ist, neben den fertigen Prozessen, auch die Spezifikation des zukünftigen IV-Systems, die den Input für die Implementierung darstellt.